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Das Parfum – Lange Zusammenfassung
Patrick Süskind – Das Parfum: Die Geschichte eines Mörders (1985) — ausführliche Inhaltsangabe und Analyse
Einführung
Das Parfum erzählt die ungewöhnliche, oft beklemmende Geschichte von Jean‑Baptiste Grenouille, einem Jungen mit einem übermenschlich feinen Geruchssinn, der im Frankreich des 18. Jahrhunderts zur Welt kommt. Ausgestoßen und ungeliebt, entwickelt Grenouille eine obsessive Suche nach dem perfekten Duft — ein Streben, das ihn schließlich in mörderische Taten treibt. Diese narrative Kombination aus historischem Roman, Künstlerroman und dunkler Parabel macht Süskinds Werk zu einem der markantesten deutschen Romane der Nachkriegszeit.
Geburt und Kindheit
Grenouille wird 1738 in Paris als Findelkind geboren. Seine Mutter stirbt kurz nach der Geburt; Grenouille überlebt trotz Vernachlässigung dank einer Mischung aus Zufällen und einer gewissen Kälteresistenz gegenüber sozialen Bindungen. Anders als andere Menschen hat er nahezu keinen Eigengeruch; dafür ist sein Geruchssinn extrem präzise. Während die Welt um ihn herum olfaktorisch chaotisch erscheint, ordnet und identifiziert er Düfte mit revolutionärer Genauigkeit. Die Kindheit ist geprägt von Entfremdung: Er wird verstoßen, verkauft und erlebt Gewalt – alles begleitet von seiner inneren Duftwahrnehmung.
Lehre und Ausbildung
Als Jugendlicher arbeitet Grenouille zunächst in einem Gerberbetrieb, wo er die Kunst des Extrahierens und Konservierens von Gerüchen in groben Zügen kennenlernt. Später gelangt er nach Paris und wird schließlich zum Lehrling des berühmten Parfumeurs Giuseppe Baldini. Baldini, der anfangs arrogante Hoffnungen auf Grenouilles Talent setzt, profitiert von Grenouilles Fähigkeiten: Unter dessen Anleitung entwickelt sich Baldinis Geschäft weiter, doch Grenouille bleibt innerlich unberührt – seine Ziele sind nicht Ruhm oder Geld, sondern die Herstellung eines ultimativen Duftes.
Suche nach dem perfekten Duft und Wendepunkt
Grenouille verlässt Paris, um die Welt zu bereisen und außergewöhnliche Duftquellen zu finden. Auf seinen Reisen sammelt er unzählige Gerüche und verfeinert seine olfaktorische Datenbank. In den Bergen entwickelt er sogar eine Art Einsiedlertum: dort erkennt er, dass sein innerer Duft leer ist — er selbst hat keinen Geruch, wodurch seine Existenz für andere ohne emotionale Verankerung bleibt. Die Begegnung mit dem betörenden Duft einer jungen Frau in Grasse markiert einen Wendepunkt: Getrieben vom Wunsch, diesen Duft einzufangen, beginnt er, systematisch junge Frauen zu töten, deren individuelle Nuancen er für sein Parfum extrahiert.
Morde in Grasse und Parfumherstellung
In Grasse, der damaligen Hauptstadt der Parfümerie, plant und realisiert Grenouille eine Serie von Morden. Seine Methodik ist kalt und kalkuliert: er entführt die Opfer und gewinnt aus ihrem Körperdampf und ihren Duftessenzen das, was er für den finalen, transformativen Duft benötigt. Mit dem gewonnenen Rohstoff und technischem Wissen schafft Grenouille schließlich ein Parfum, das über gewöhnliche Wahrnehmung hinaus Macht ausübt: Wer diesen Duft riecht, wird überwältigt, entfremdet von rationalen Kategorien und offen für Grenouilles Manipulation.
Triumph, Festnahme und Ende
Mit seinem Parfum erreicht Grenouille die ultimative Wirksamkeit: Er kann Menschenmassen bezaubern und sich nahezu göttliche Anerkennung verschaffen. Doch obwohl das Parfum ihm kurzfristig Macht über andere verleiht, bleibt Grenouille innerlich leer. Nach einer kurzen Phase des Triumphes wird Grenouille letztlich gefasst: er wird des Mordes angeklagt. Ironischerweise entkommt er der Strafe, indem er sein Parfum einsetzt — die Bevölkerung reagiert ekstatisch und befreit ihn. Am Ende kehrt Grenouille jedoch nach Paris zurück, in die Straßen, wo er geboren wurde. Dort begeht er in einem surrealen Schlussakt Selbstmord — er lässt sich von einer Menschenmenge zerreißen, die durch sein Parfum in animalischer Gier demaskiert wird.
Themen und Deutungen
Der Roman lässt sich auf mehreren Ebenen lesen: Er ist eine Erzählung über Besessenheit und Künstlerwahn, eine Kritik an der Entfremdung des Individuums und eine Reflexion über die Macht der Sinne gegenüber Vernunft. Süskind nutzt die historische Kulisse des 18. Jahrhunderts, um Fragen nach Identität, Macht, moralischer Verantwortung und dem Verhältnis von Körper und Wahrnehmung zu stellen. Grenouille kann als Antiheld, Genie oder als monströse Allegorie menschlicher Hybris verstanden werden.
Rezeption und Wirkung
Seit seinem Erscheinen 1985 wurde Das Parfum international beachtet: der Roman wurde vielfach übersetzt, erreichte weltweite Bestseller‑Stellung und inspirierte Verfilmungen sowie theatralische Bearbeitungen. Kritiker lobten die originelle Thematik, die dichte Sprache und die psychologische Schärfe, während einige Rezensenten die moralische Ambivalenz und die graphische Darstellung der Morde als kontrovers empfanden.
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Wichtige Quellen (für die Zusammenfassung und Analyse)
Wikipedia — Perfume (novel) (Infos zu Entstehung, Setting, Rezeption, Übersetzungen). Wikipedia
Litcharts — Analyse der Hauptthemen (Macht, Kontrolle, Identität). LitCharts
Studyflix / StudySmarter / Inhaltsangabe Seiten — detaillierte Kapiteleinteilungen und Inhaltsangaben, besonders zur Mordserie in Grasse und Grenouilles Biographie. Studyflix+1
Literariness / akademische Analysen (Interpretationen, Einordnung als Künstlerroman / Parabel). Literary Theory and Criticism+1
Verlags- / bibliographische Angaben (Diogenes / Amazon / Google Books) — Erscheinungsjahr 1985, Verlag, Auflageninformationen. Amazon+1